Neues aus Pullach | Windkraft für Pullach?

Liebe Pullacherinnen und Pullacher,

ist Windenergie eine Option für Pullach? Bei der Beantwortung dieser Frage wird uns ab sofort ein sogenannter „Windkümmerer“ – ein externer Fachberater – unterstützen. Am 1. Juli waren wir dem Förderaufruf des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft (StMWi) gefolgt und sind froh, am 19. Oktober 2020 zusammen mit der Gemeinde Neuried die Zusage erhalten zu haben. Die Unterstützung durch externe Fachberater, in unserem Fall durch die Firma Beermann Energiesysteme, soll die Realisierung von konkreten Windkraftanlagen in der Region voranbringen. Dieses bayernweite Unterstützungsangebot durch Windkümmerer ist Teil der Windenergieoffensive „AUFWIND“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft.

Staatsminister Hubert Aiwanger ist von der Initiative überzeugt und hat am 22. Oktober 2020 im Forstenrieder Park persönlich den Startschuss für sieben regionale „Windkümmerer“ gegeben. Über 40 bayerische Kommunen hatten sich im Vorfeld für das neue Programm des Wirtschaftsministeriums beworben, darunter auch wir. Denn bereits in den Jahren 2011 bis 2013 hatte sich unser Gemeinderat mit der Frage, ob Windenergie eine Option für Pullach ist, beschäftigt und die Verwaltung mit Ertragsabschätzungen, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und der Standortsicherung zur Nutzung von Windenergie im Forstenrieder Park beauftragt. Erste Untersuchungen hatten damals bereits stattgefunden. Die Hürden in den Verhandlungen mit den Bayerischen Staatsforsten waren allerdings sehr hoch, deshalb ist die Gemeinde nicht weitergekommen. Dass wir nun jemanden an die Hand bekommen, der es uns ermöglicht an unsere Überlegungen anzuknüpfen und im Detail zu prüfen, ob Windkraftanlagen eine gute Möglichkeit sind, unsere Klimaziele zu erreichen, ist sehr erfreulich. Ebenso erfreulich ist, dass wir mit dem Bürgermeister von Neuried, Harald Zipfel, einen weiteren Partner zum Austausch haben.

Die wesentlichen Aufgaben des Windkümmerers sind die Klärung offener Fragen und Anliegen der Kommune, die Besichtigung von potenziellen Standorten, die Unterstützung bei der Bestands- und Potenzialanalyse der Windenergie, die fachliche Beratung rund um Windenergie, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, Moderation und Vermittlung sowie beratende, energiefachliche Unterstützung bei der Bauleitplanung. Die Bewerbung um einen solchen Windkümmerer war also eine logische Konsequenz der Beschlusslage des früheren Gemeinderates und dient dazu eine Entscheidungsbasis für ein mögliches Engagement der Gemeinde für Windkraft zu schaffen. Das Modell einer Arbeitsgemeinschaft aus mehreren Kommunen und dem Landkreis sowie Bürgerbeteiligungsmodelle werden in diesem Zusammenhang ebenfalls geprüft. Dabei werden wir auch auf Erfahrungen in der Projektentwicklung der kommunalen Arbeitsgemeinschaften für Anlagen im Höhenkirchner und Hofoldinger Forst zurückgreifen.

Bei jedem Schritt in diesem Prozess werden wir Sie, liebe Pullacherinnen und Pullacher, eng einbinden. Auch die Nachbargemeinden, allen voran Baierbrunn, werden wir natürlich in unsere Überlegungen einbeziehen. Um das Projekt zum Erfolg zu führen, braucht es neben der Unterstützung durch Windkümmerer und Bevölkerung auch die Bereitschaft der Bayerischen Staatsforsten. Als Eigentümer der in Frage kommenden Grundstücke sind wir von ihrer Kooperation abhängig. Sie müssten die ausgewählten Flächen zu wirtschaftlich realistischen Konditionen bereitstellen.

Aber nun geht es zunächst darum zu prüfen, ob Windenergie überhaupt ein geeigneter Weg für uns sein kann. Dem Prozess sehe ich sehr positiv entgegen und bin gespannt, welche Ergebnisse er für den Forstenrieder Park als potenziellen Standort hervorbringt und welche Chancen für Pullach damit verbunden wären.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

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