Neues aus Pullach | Es weihnachtet dieses Jahr ganz anders

Liebe Pullacherinnen und Pullacher,

Weihnachten und der Jahreswechsel stehen vor der Tür und ich möchte fast sagen: Zeit wird es, dass dieses traurige Jahr ein Ende nimmt und wir wieder frohen Mutes in die Zukunft blicken können. Wie heißt es doch so oft um diese Jahreszeit: „Fröhliche Weihnachten!“ Ich wünschte nur, wir könnten fröhlicher sein. Die Zeiten sind schlicht zu schwierig, die Nachrichten rund um Corona und seine Opfer zu tragisch. Aber obwohl es kein gutes Jahr war, müssen wir irgendwoher die Hoffnung nehmen und diejenigen unterstützen, die in wirtschaftliche Not geraten sind, die Schicksalsschläge haben hinnehmen müssen, die vereinsamen. Ich danke allen ganz herzlich, die sich in den vergangenen Monaten in irgendeiner Weise für diese Menschen engagiert haben und deren Leben unter den derzeitig harten Bedingungen erträglicher und leichter gemacht haben. Der große Zusammenhalt in unserer Gemeinde ist wirklich ganz herausragend!

Nur leider ist es unter den ständig wechselnden Auflagen oft sehr schwer zu helfen. Aber wir haben als Gemeinde wenigstens die vorgegebenen Corona-Regelungen mit Augenmaß eingehalten und versucht, uns das Leben ein wenig leichter zu machen, indem wir beispielsweise das Maskengebot auf dem Kirchplatz vermieden haben. Wir haben Vereinen, die Verluste gemacht haben wie die Volkshochschule Pullach, finanziell unter die Arme gegriffen und sind ein Garant dafür, dass das gesellschaftliche Leben nach dem Lockdown wieder anlaufen kann. Wir haben die zahlreichen Herausforderungen trotz aller Schwierigkeiten sehr gut gemeistert – wofür ich auch noch einmal an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde Pullach herzlich danke. Es ist nicht absehbar, wann wir wieder auf die Füße kommen, aber wenigstens können wir Hoffnung durch die Ankündigung der baldigen COVID 19-Impfungen schöpfen.

Nicht alle Maßnahmen erscheinen allen Menschen gleichermaßen sinnvoll. Ich bitte Sie jedoch, nachdem wir schon zehn Monate geschafft haben, noch ein wenig Geduld zu haben. Wir müssen die Dramatik akzeptieren, die Angelegenheit ernst nehmen und richtig reagieren. Corona ist einfach mehr als eine Grippe – das belegen die erschreckenden Zahlen der Todesopfer. 27.000 Menschen sind in Deutschland bereits an COVID 19 gestorben als diese Zeilen Anfang der Woche entstanden sind. Und wenn Sie dies lesen, sind es schon wieder mehr geworden. Im Landkreis München zählte man diese Woche 135 bestätigte Tote seit März. Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat es einige Menschen sehr ernst erwischt. Die Sorge um die Erkrankten ist für uns alle schwer zu ertragen.

Wir mussten unser kulturelles, in letzter Zeit auch unser traditionell weihnachtliches Leben einschränken. Es gab bedauerlicherweise keinen Christkindlmarkt, kein wunderschönes Adventssingen auf dem Kirchplatz und vieles mehr. Meine Nichte, Mutter von zwei kleinen Kindern, hat gesagt: „Dann reden wir es uns halt schön.“ Und vielleicht hat sie Recht? Wenn wir es eh nicht ändern können, dann können wir vielleicht wenigstens etwas mehr zur Besinnung kommen als sonst immer in der eigentlich besinnlichsten Zeit des Jahres, ganz ohne Hektik, ohne Termine. Wir müssen das Beste daraus machen und könnten es nach Astrid Lindgren, einer meiner liebsten Kinderbuchautorinnen halten, die 1964 in ihr Tagebuch geschrieben hat:

„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe und geruhsame Weihnachtstage. Kommen Sie gut und vor allem gesund ins und durch das neue Jahr. Halten Sie durch, es ist hoffentlich bald geschafft!

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

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