Wer die Fernsehansprache der Bundeskanzlerin am Mittwochabend, 18. März oder die Regierungserklärung des bayerischen Ministerpräsidenten am Donnerstagmorgen, 19. März verfolgt hat, wird spätestens jetzt keinen Zweifel mehr daran haben können: Die Lage ist ernst. Wir müssen nun einsehen, dass alle ergriffenen Maßnahmen, die unser Leben aktuell empfindlich einschränken, ins Leere laufen, wenn nicht jede und jeder einzelne von uns Verantwortung für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger übernimmt.
Dies ist nicht die Zeit für Parteipolitik, dies ist die Zeit für Vernunft und Solidarität. Die Worte unserer Bundeskanzlerin und unseres Ministerpräsidenten unterstütze ich als Ihre Erste Bürgermeisterin daher vollumfänglich. Und auch ich appelliere eindringlich an Sie:
- Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum.
- Bleiben Sie bitte wann immer möglich zu Hause.
- Lassen Sie auch Ihre Kinder daheim, selbst wenn das Wetter gerade besonders angenehm ist: Sich (draußen) mit Freunden zu treffen ist aktuell keine Option!
Auch wenn Kinder von den Auswirkungen der Krankheit bisher nicht so stark betroffen scheinen, können sie (unsichtbare) Überträger des Virus sein. Genau die Unterbrechung dieser Weitergabe ist aber aktuell unsere vordringliche Aufgabe. Nur so können wir verhindern, dass auch das deutsche Gesundheitssystem überlastet wird – denn spätestens dann betrifft es eine jede und einen jeden von uns. Wir alle können plötzlich schwer erkranken oder einen Unfall erleiden und müssen uns dann auf ein funktionierendes Gesundheitssystem verlassen können.
Was die Alternative ist, können wir in unseren Nachbarländern beobachten. Und es wurde vom bayerischen Ministerpräsident auch ganz konkret ausgesprochen. Sollten die bisher getroffenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens keine Wirkung zeigen, werden weitere gravierende Einschnitte folgen: „Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein.“ Wer jetzt also noch „Corona-Partys“ feiert, der trägt nur dazu bei, dass die Ausgangssperre ganz sicher kommt und gefährdet obendrein auch noch jene Mitmenschen, die zu Risikogruppen gehören und jetzt schon in größter Sorge leben. Das können Arbeitskollegen, Freunde und Familienmitglieder sein. Menschen, denen man ihre Vorerkrankungen nicht ansieht. Dieser Virus betrifft uns alle.
Die Gemeindeverwaltung arbeitet unermüdlich daran, die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu mildern. Auch Aufgaben des Gesundheitsamts hat das Rathaus teilweise übernommen und bietet Ihnen werktags mit einer eigens für Corona eingerichteten Hotline schnellen Rat.
Pullach steht mit der Bewältigung dieser Krise vor einer gewaltigen Herausforderung. Wir bitten daher um Verständnis, wenn es beim allgemeinen Verwaltungsbetrieb derzeit zu zeitlichen Verzögerungen kommt. Auch wir können in der jetzigen Situation nur im Rahmen der eigenen Leistungsfähigkeit handeln und diese hängt maßgeblich von der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Bleiben Sie gesund!
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
19.03.2020
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