Pressemitteilung: Ankommen in Pullach

Helferkreis betreut heute 120 ehemalige Flüchtlinge – Landkreis für Integrationsfahrplan in Berlin geehrt

 

Liebe Pullacherinnen und Pullacher,

drei Jahre ist es her, seit innerhalb weniger Monate Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. In Pullach hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere geflüchtete Familien erfolgreich in Wohnungen untergebracht. Ab 2015 stiegen die Flüchtlingszahlen im Landkreis dann allerdings zeitweilig auf 154 Schutzsuchende pro Woche, weshalb viele Kommunen Turnhallen zu Notunterkünften umfunktionieren mussten. Bei uns zogen ab Mai 2015 bis zu hundert Asylsuchende in die Turnhalle der Josef-Breher-Mittelschule ein – Mitte Oktober konnten die meisten von ihnen dann in die neu aufgestellte Traglufthalle in Oberhaching ziehen. Auf Burg Schwaneck wurde kurzfristig Platz für bis zu 115 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen. Eine Anschlussunterbringung in Pullach war leider nicht möglich, aber die Kontakte nach Pullach bestehen zum Teil bis heute fort.

 

Aktuell leben noch etwa 20 alleinstehende Flüchtlinge und 19 Familien und damit rund 120 Personen bei uns in Pullach. Sie wollen nicht nur hier wohnen, sondern sich durch ihre Ausbildung, ihre Arbeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten in unsere Gesellschaft integrieren. Der Landkreis München hat dazu einen sogenannten Integrationsfahrplan entwickelt, der heuer kurz vor den Sommerferien mit einem besonderen Preis belohnt worden ist: In Berlin wurde der Landkreis im Rahmen des Wettbewerbs Zusammenleben Hand in Hand – Kommunen gestalten mit 25.000 Euro ausgezeichnet. Damit ist der Landkreis München einer von drei Integrations- Preisträgern deutschlandweit!

 

Umgesetzt wird der Fahrplan, auch bei uns in Pullach, durch die Helferkreise vor Ort. Vor einem Jahr hat Lutz Schonert die Leitung des Helferkreises von Sabine Horak übernommen. Bei beiden möchte ich mich an dieser Stelle für ihren großen Einsatz bedanken! Nicht vergessen will ich aber auch die vielen Aktiven im Hintergrund, allen voran Diane Hertzfeld, die in diesem Frühjahr leider völlig überraschend verstorben ist.

 

Mit viel Herzblut setzt sich der Helferkreis für unsere neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger ein: Zunächst bei der Wohnungssuche, dann bei Bewerbungen um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Aber auch mit Deutschunterricht, praktischer Hilfe bei Reparaturarbeiten oder der Begleitung bei Arztbesuchen stehen unsere Ehrenamtlichen den Geflüchteten zur Seite. Viele der Kinder haben in der Schule hervorragend Fuß gefasst und teilweise bereits sehr gute Abschlüsse erzielt. Von den Erwachsenen haben viele mittlerweile eine feste Arbeit gefunden oder einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. So auch Besmillah Ahmadi aus Afghanistan. Er hat eine zweijährige Ausbildung zum Änderungsschneider gemacht und ist von seinem Betrieb soeben in einen unbefristeten Arbeitsvertrag übernommen worden.

 

Ein schönes Beispiel gelungener Integration – das allen Mitgliedern des Helferkreises und allen, die es noch werden möchten, hoffentlich Rückenwind für ihre weitere Tätigkeit gibt. Denn die Arbeit bleibt auch drei Jahre nach dem großen Flüchtlingsstrom nach Deutschland wichtig und aktuell. Lassen Sie uns deshalb den Schwung, der uns beim Aufbau unseres Helferkreises in Pullach getragen hat, mitnehmen für eine weitere erfolgreiche Integration vor Ort!

 

Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich sehr.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre

Susanna Tausendfreund

Erste Bürgermeisterin

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